Mittwoch, 3. September 2008

Was wäre, wenn

Plakate, Diskussionen im Fernsehen und zahlreiche Beiträge und Interviews in Qualitätszeitungen oder auch Schundblättern machen den letzten Eremiten in Hintertupfing darauf aufmerksam, dass Wahlkampf ist. Und es soll nicht vom US-amerikanischen Duell die Schreibe sein, sondern von der österreichischen Variante.

Ja, was wäre, wenn…

es zu einem „Überraschungsergebnis“ kommt, und die GRÜNEN deutlich zweistellig werden, das LIF locker den Einzug in den Nationalrat schafft (5 % Minimum), und Faymann den D-Bonus ausspielt und an die 35 % erreicht? Ja, dann wäre tatsächlich die Möglichkeit einer Ampelkoalition ROT-GRÜN-LIBERAL im Raum stehend. Nach sechs Jahren misanthropischer „Regierungsarbeit“ unter SCHWARZ-BLAU und nachfolgendem zweijährigem Stillstand könnte also vielleicht sogar etwas weiter gehen. Nur WAS wäre tatsächlich umsetzbar, und welchen „Umsturz“ mag es dann im Laufe nur weniger Jahre geben?
… eine Grundsicherung, die diesen Namen auch verdient
… ein humanes Fremdenrecht
… Schaffung von sinnvollen Jobs bzw. Umschulungsmöglichkeiten für Erwerbsarbeitslose nach deren Vorstellungen
… bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne für in Pflegeberufen tätige Menschen
… umfassende – auch soziale – Betreuung für alte, schwer kranke, bettlägrige Menschen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern
… Aufwertung von ehrenamtlicher Arbeit, und der Arbeit von Hausfrauen und alleinerziehenden Müttern/Vätern in Form von Bonifikationen
… monetäre und soziale Unterstützung von Menschen, die Angehörige pflegen
… Umstrukturierung der Lehrpläne aller Schultypen (weg mit dem unnötigen Ballast!) inklusive einer deutlichen Anhebung sportlicher Betätigung der Schülerinnen und Schüler
… und noch vieles mehr…

Was hier mit ein paar essenziellen Punkten angedeutet wird, mag für viele Menschen in Österreich – zumindest teilweise – eine Wunschvorstellung sein. Aber wäre es – im Fall des Falles – wirklich möglich, dass auch nur drei oder vier der erwähnten Punkte erfüllt werden?

Tja, und was wäre wenn…

das Szenario eintritt, das keine der beiden stimmenstärksten Parteien (voraussichtlich SPÖ und ÖVP) einen deutlichen Stimmenvorsprung erzielt, und zudem die FPÖ deutlich an Stimmen gewinnt? Käme es dann zu einer Wiederauflage des Irrsinns ÖVP/FPÖ oder doch nur wieder zum Stillhalteabkommen SPÖ/ÖVP oder ÖVP/SPÖ? Ja, und ein weiteres Horrorszenario wäre noch SPÖ/FPÖ.

Nur im Falle von SPÖ/FPÖ wäre ein absurder Umsturz denkbar. Die anderen Szenarien gab es schon, und da würde der Status quo nur beibehalten werden, was im Endeffekt ein paar verlorene Jahre wären.

Also, was wäre wenn SPÖ/FPÖ sich zusammenfinden würden?

… leichte Adaptionen des Fremdenrechts (die Richtung, tja…)
… die K-Zeitung als Polit-Barometer für einen längeren Zeitraum mit neuen Kolumnisten, die immer schon wussten, wie der Hase läuft
… Änderung des Strafrechts (die Richtung, tja…)
… kuriose Annäherungen in noch nicht bekannten Themata

Mehr will mir nicht einfallen. Eine schwarz-grüne Minderheitsregierung wird es wohl nicht spielen, und ob es da Gemeinsamkeiten gibt, na ja…




nicht wirklich…

Was wäre, wenn…

diese Wahl sowieso und überhaupt nichts ändern wird, sondern die Wirtschaft weiter das Sagen hat, und die Politik brav mitzieht? Das ist nicht mal eine Behauptung, da es den Tatsachen entspricht. Einen echten UMSTURZ kann es nur von unten nach oben geben, wenn die Menschen den Schwachsinn nicht mehr schlucken wollen, der von der Wirtschaft vorgegeben wird. Ja, eine ECHTE CHANCE kann sich nur ergeben, wenn Parteipolitik nicht als Maß aller Dinge gesehen wird. Wobei es freilich immer auch schlechter werden kann.

Was wäre, wenn…

die Bürgerinnen und Bürger Österreichs eine reine Protestwahl bestreiten würden, und ein unfassbares Ergebnis zustande kommt, das entweder SPÖ/GRÜNE/LIF zu einer Ampelkoalition machen könnte, oder aber eine der Kleinparteien als optionalen Koalitionspartner leuchten lassen mag? (BZÖ nehme ich aus dieser Berechnung heraus)

Fast alle Menschen wünschen sich, dass sich etwas ändert, aber wenn immer nur so gewählt wird, dass das Bestehende nur leicht adaptiert wird, bleibt alles beim Alten. Dieses Szenario sind die Österreicherinnen und Österreicher gewöhnt, und eine „Überraschung“ wäre es wohl nicht.

Doch was wäre, wenn…

endlich ein DEUTLICHES Zeichen der Gesamtbevölkerung im Sinne von –

JETZT IST ES ENDLICH AN DER ZEIT, DASS…

gesetzt wird? Am 28.9. werden wir es sehen…

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