Dienstag, 7. April 2009

Schreibende Frauen und Männer

Meine kleinen Einblicke in Literatur-Universen verdeutlichen mir, dass das Verhältnis von Autoren und Autorinnen, mit denen ich mich ausführlicher beschäftigt habe und beschäftige, sehr unausgewogen ist. Ein Blick in meine Bücherregale belegt eindrucksvoll, dass gut 90, womöglich sogar meiner 95 % der in meinem Besitz befindlichen Bücher von Männern geschrieben wurden, woraus zu schließen ist, dass für Autorinnen maximal 10 % oder noch weniger übrig bleiben.

Warum verhält sich das so? Es ist bekannt, dass Frauen im Allgemeinen gerne und viel lesen, was ihnen sehr hoch anzurechnen ist. Vergleichsweise bilden sich nur wenige Männer literarisch weiter, ja nicht wenige Männer bleiben oft sogar bei schlechten Zeitungen stecken. Gibt es andererseits mehr Autoren als Autorinnen? Nein, das glaube ich nicht, keineswegs. Ach, und ich bin einfach der Frage ausgewichen, warum ich so wenige Bücher von Frauen in meinen Bücherregalen stehen habe…

… ein Versuch einer Erklärung: Ich habe nur wenige (vielleicht 20 oder 25) Lieblingsautoren, von deren Werk ich den Großteil oder alles gelesen habe. Meine weiblichen Lieblingsautoren sind an einer Hand abzählbar. Na ja, könnte natürlich damit zusammenhängen, dass ich mich mit den Hauptfiguren meiner männlichen Lieblingsautoren ein wenig identifizieren kann, und dies bei weiblichen Figuren nicht so leicht möglich ist. Dessen ungeachtet sind einige Frauen eindeutiger Bestandteil meiner Literatur-Universen und ich werde diese wunderbaren Schriftstellerinnen in meine Literaturskizzen einbinden. Namen verrate ich freilich vorerst keine…

Ja, ob meine Antwort zutreffend ist oder nur einen kleinen Aspekt des „Phänomens“ abdeckt, dass ich nur wenige Autorinnen im Laufe meines Lebens näher (auf ihr Werk bezogen) kennen gelernt habe, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls gehören einige Bücher von Autorinnen zu meiner absoluten Lieblings-Lektüre und der ihnen gebührende Platz wird dieses Blog früher oder später füllen, das nehme ich mir mal vor.

Mich würde ja interessieren, wie dieser Verteilungsschlüssel bei anderen Männern ausschaut, die sich intensiver mit Literatur auseinander setzen, UND ob er bei Frauen vielleicht genau UMGEKEHRT definiert ist? Sollten Frauen diesen Beitrag lesen, dann würde ich mich sehr freuen, wenn sie ihn kommentieren oder sich direkt per Mail an mich wenden. Tja, und falls mancher Mann nicht in dieses Schema fällt, dann nur her mit Argumenten…

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