Montag, 17. Dezember 2007

Gedanken zum dritten Advent

Wer den Begriff „Himmel“ hört, bei dem fangen schnell die Engel an zu singen. Tatsächlich sind Himmel und Engel eng miteinander verbunden. Eines meiner ersten Weihnachtsbücher, die ich als Kind gelesen habe, beschäftigte sich mit der Weihnachtsbäckerei, die freilich von Engeln geleitet wird. Im Himmel herrscht also um die Weihnachtszeit Hochbetrieb, und die Engel tun ihre Arbeit hervorragend.

Der andere Pol ist die „Hölle“, wo der Teufel sein Werk tut. Lange Zeit habe ich das Fegefeuer als schreckliche Vorstellung imaginiert. Der Teufel als größter Feind Gottes, und die katholische Kirche verfügt ja über einige Exorzisten, die diesen Job sehr ernst nehmen.
Es gibt also nicht wenige Menschen, welche die Existenz des Teufels, der sich überall ausbreiten kann, wo er will, als gesichert ansehen. Dabei berufen sich diese auf eine Bibelstelle, in der Jesus den Teufel in die Schweine „entsendet“. Abgesehen davon, dass es unsinnig ist, die Bibel wortwörtlich zu nehmen, ist es genauso befremdlich, aus einer Bibelstelle heraus die Existenz des Teufels und somit auch seine Austreibung als gesichert anzusehen.

Der Himmel ist für mich längst jener Ort, wo eine Verbindung zu Gott besteht, während in der Hölle diese Verbindung abgebrochen ist. Von Gott abgeschnitten zu sein bedeutet, das Wunder der Schöpfung als glücklichen Zufall zu beschreiben, was zwar legitim, für den Gläubigen aber nicht nachvollziehbar ist. Der Himmel hängt nicht nur voller Geigen, und die Engerln machen nicht nur gern in Urlaub in Wien, sondern überall.

Weihnachten ist auch ein himmlisches Fest. Die Geburt Jesu kann eine Neugeburt des Menschen auslösen. Denn wir alle waren einmal Kinder, und sind für immer Kinder Gottes. Gott zeigt sich in jedem Kind, und die Beziehung der Menschen zu Gott hängt auch mit deren Vertrauen in die Herrlichkeit der Schöpfung zusammen. Vertrauen ist Voraussetzung dafür, dass eine Beziehung wachsen kann. Und an der Beziehung zu Gott zu arbeiten, bedeutet, dieses Vertrauen stetig wachsen zu lassen.

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